EDGE Südkreuz Berlin

Durch und durch nachhaltig

Nachhaltigkeit ist eins der drängendsten Themen unserer Zeit – gerade im Bauwesen, denn Bauwerke sind wegen ihrer langen Nutzungsdauer und des hohen Energie- und Ressourcenverbrauchs in puncto Nachhaltigkeit besonders relevant. Aus diesem Grund setzt sich die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) als Non-­Profit-Organisation seit ihrer Gründung 2007 für nachweislich gute Gebäude, lebenswerte Quartiere, also für eine zukunftsfähige gebaute Umwelt und somit für ein verantwortungsvolles, nachhaltiges Handeln ein. Für die objektive Bewertung und Beschreibung der Nachhaltigkeit von Gebäuden und Quartieren gibt es das Zertifizierungssystem der DGNB, das die umfassende Qualität über den kompletten Gebäudelebenszyklus von 50 Jahren hinweg bewertet. EDGE Südkreuz Berlin wurde mit der höchsten Auszeichnung, DGNB Platinum, bewertet. Darüber hinaus erhielt das Bauwerk das Zertifikat WELL Core Gold v2 für Gesundheit und Komfort der Gebäudenutzenden.

EDGE Südkreuz Berlin, erbaut von TCHOBAN VOSS ARCHITEKTEN, ist ein Büroensemble aus zwei Gebäuden. Es handelt sich um eine modulare Holz-Hybrid-Konstruktion, die als offenes Ökosystem mit naturbasierten Architektur-
elementen entworfen wurde. Das nachhaltige Bauwerk ist Teil der sogenannten ‚Schöneberger Linse‘, des Gebiets zwischen Bahnhof Südkreuz und S-Bahnhof Schöneberg. Hier soll ein ansprechendes und vielseitiges neues Quartier entstehen. Unterschiedlichste Wohnprojekte, Neu- und Umbaumaßnahmen sollen den Aufschwung des Gesamtgebiets unterstützen – so auch EDGE Südkreuz Berlin.

Projektsteckbrief

Objekt:EDGE Südkreuz, Berlin
Fertigstellung:2022
Auszeichnungen:Gesundheit und Wohlbefinden: WELL Core Gold v2
Nachhaltigkeit: DGNB Platinum
Architekt:Tchoban Voss
INOTEC Produkte:
  • 2 x CPS 220/64 mit BCS + 2 x CPUS 220/64
  • 29 x CPUSB 220/64/1 – Reduzierung des Verkabelungs­aufwandes an E30-Leitungen
  • Scheibenleuchten SNP 1012
  • Rettungszeichen-Leuchten SNP 2130 / SNP 2230
  • Downlights SN 9400 mit verschieden Optiken in den Fluren 
  • Downlights SN 8400 in den Treppenhäusern
  • SN 8500 im Atrium wegen der besonderen Raumstruktur und Höhe
  • Sicherheitsleuchten aus Kunststoff vom Typ SN 2100 für die Untergeschosse

Die Arbeitsplätze der Zukunft

Das moderne Büro bietet flexible Arbeitszeitmodelle und die Möglichkeit gemeinsamer Schreibtisch-Nutzung. Demzufolge sind auf allen Etagen von EDGE Südkreuz rund um den offenen Atriumbereich Räume für Kommunikation, Rückzugsmöglichkeiten zum Brainstormen, Konferenzzimmer zur Teamarbeit und Bereiche für den informellen Austausch vorhanden – kombiniert mit Lounges und Cafés. Auch auf digitale Nachhaltigkeit wurde geachtet: Intelligente, maßgeschneiderte Technologien erlauben es, an den Arbeitsplätzen mit höchster Effizienz zu arbeiten.

Nachhaltiges Holz-Hybrid-Gebäude

Der Einsatz ökologisch unbedenklicher Baustoffe ist zentral für die lange Lebensdauer der Gebäude. Schließlich ist Holz von gleichbleibend hoher Qualität und kann vielseitig eingesetzt werden. Werden Holzgebäude nach vielen Jahrzehnten abgebaut, bleibt kein unbrauchbarer Schutt übrig, sondern wiederverwendbares Material. So überzeugt Holz nicht nur mit seinem ökologischen Fußabdruck, sondern punktet als natürlicher Baustoff auch als Gestaltungselement mit einem nahezu unendlichen Lebenszyklus. Ein recycelbares Holz-Hybrid-System bildet daher die Grundlage der beiden Gebäude.

Sicherheitsbeleuchtung mit Blick auf die Zukunft

Michael Arnold, Bereichsleiter Schwachstrom bei der Rohde Elektrotechnik Schaltanlagen Netzwerktechnik GmbH & Co. KG, und bereits in das Projekt involviert, entschied sich aufgrund jahrelanger guter Erfahrungen und partnerschaftlicher Zusammenarbeit für eine erneute Kooperation mit INOTEC. Die technischen Vorteile der Produkte bewogen ihn und sein Team dazu, diese auch im EDGE Südkreuz Berlin einzusetzen. Nach dem Brandschutzkonzept war im Büro- und Verwaltungstrakt keine Sicherheitsbeleuchtung gefordert. Aber: Da sich die Notwendigkeit später aus den Gefährdungsbeurteilungen im Sinne der Arbeitsstättenrichtlinien ergeben kann, wurde eine Sicherheitsbeleuchtung auch im Büro und Verwaltungstrakt (Flurzone) eingeplant. Folgende Bereiche wurden demnach mit einer Sicherheitsbeleuchtung ausgestattet: Flucht- und Rettungswege, Flure, Büroflächen, Treppenhäuser und Schleusen, Technikräume, Atrium, Tiefgarage und Fluchtwege in den Freianlagen.

Flexibilität bis ins Detail

Bei der Planung galt es, einiges zu berücksichtigen. Zunächst sollte das Gebäude flexibel gestaltet werden. Eine kleinteilige Vermietung der Etagen sollte ermöglicht werden – inklusive mietbereichsweiser Abrechnung des Stroms für die Sicherheitsbeleuchtung. Eine direkte Zuweisung zum jeweiligen Mietenden musste also gewährleistet werden. In der Regel wird eine an der Fläche des Mietbereichs orientierte Umlage gebildet, was häufig nicht ganz gerecht ist. Stefan Stetefeld, Vertriebsleiter INOTEC, erklärt die Lösung: „Durch unsere BUS-Unterstationen CPUSB 220/64/1 und die integrierte Stromkreisweiche ist über den Netzanschluss an den Mieterverteiler eine Zählung des Strombedarfs über den jeweiligen Mieter möglich.“ Damit ist der Bauherr bzw. Betreiber auch in Zukunft in höchstem Maße flexibel aufgestellt. Ein weiterer Vorteil: Durch den Einsatz der kleinen BUS-Unterstationen je Mietbereich war eine erhebliche Einsparung an E30-Leitungen möglich. Bei einer konventionellen Installation hätten sie die Steigeschächte unnötig gefüllt oder sogar überfüllt.

Anspruchsvolle, wegweisende Lichtplanung

Eine weitere große Herausforderung war die normkonforme Ausleuchtung des Atriums, ohne auf Fremdleuchten zurückgreifen zu müssen. Die extrem hohen Decken warfen die Frage auf: Wie lassen sich hier die Fluchtwege ausleuchten? Eine ausgetüftelte Lichtplanung führte zur maßgeschneiderten Lösung. Stefan Stetefeld, Vertriebsleiter INOTEC, erläutert: „Durch die in dem ohnehin sehr hohen Atrium eingebauten Treppen und Ebenen waren die Anforderungen nicht alltäglich. Unsere Lösung: Mit den neuen SN 8500-25 LED schafft man eine gleichmäßige Ausleuchtung auch aus sehr großen Höhen. Mit nur acht Leuchten, die jeweils am Rand der Fläche montiert wurden, ist die normkonforme Ausleuchtung gegeben. Die eingebauten Treppen und Ebenen führen jedoch zur Schattenbildung und verhindern die flächendeckende Ausleuchtung. Daher waren zusätzlich Leuchten unter den Einbauten notwendig – SN 9400-12 SHB für hohe Höhen und SN 9400-12 SLB für niedrige Höhen. Durch die speziellen symmetrischen Optiken wurde die Ausleuchtung der verschatteten Bereiche ergänzt. 

„Ein sehr schönes Projekt mit einem sehr guten Kunden. Die Vorteile und Möglichkeiten unserer Produkte kamen hier ideal zum Einsatz.“

Stefan Stetefeld, Vertriebsleiter Ost

Zentralbatterie für allgemeine Flächen, BUS-Unterstationen für Mietbereiche 

Generell wurde für die Sicherheitsbeleuchtung nach DIN EN 50172 (DIN 0108) eine Zentralbatterieanlage mit einer kurzen Umschaltzeit von 1s im Gebäude vorgesehen. Die Anlage verfügt über eine automatische Überwachungseinrichtung mit einer Sammelstörmeldung. Die Sicherheitsbeleuchtung besteht aus Rettungswegbeleuchtung und Rettungswegkennzeichnung. Alle Sicherheitsleuchten haben adressierbare Busbausteine zur Überwachung und Steuerung. In den Rettungswegen sind die Sicherheitsleuchten als geschaltetes Dauerlicht und die Rettungszeichenleuchten als Dauerlicht geplant. In den Mietbereichen wurden die Sicherheitsleuchten über BUS-Unterstationen an die Zentralbatterieanlage angeschlossen.